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Sternenkinder

„Du bist wie ein Buch das ich nie gelesen,
wie ein Lied das ich nie gehört.
Du bist ein Abenteuer welches ich nicht bestritten.
Nun bist Du unerreichbar und doch tief in meinem Herz.“

Jan Bredohl

Jutta Klinkhammer-Hubo schrieb für ihre verstorbene Tochter Anika „Wir wären eigentlich vier und sind doch nur drei, denn es fehlt einer, und dennoch fehlt keiner, denn einer ist immer dabei.“

Und ja diese kleinen Wesen haben bereits Spuren hinterlassen und ja waren auch da, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Man spürt ab dem ersten Moment, wo es da war Liebe, wo man davon wusste, da es war.

Eltern haben ab der ersten Sekunde, wo sie von dem kleinen Kind wissen und sogar, ab da, wo sie sich eines wünschen, Vorstellungen voller Freude und Wünsche, die alle immer nur eines zum Ziel haben: einen Menschen, die besten Vorraussetzungen für sein Leben zu schaffen.

Mit der Geburt dieser Kinder, die auch gleichzeitig dessen Tod ist, ist nun eine große Wunde in Allen entstanden, wo oft nicht gewusst wird, ob das nicht zu groß und zu schwer ist.

Doch kann die Trauer zu groß und jede Träne zu viel sein, wenn wir bedenken, dass dies alles nur ein Ausdruck der Liebe zu dem Baby ist? Es ist hier eine Lücke entstanden, weil ein jedes Kind, sobald man von ihm weiß, Hoffnung bedeutet und Zukunft.

Es wird nun so sehr vermisst. Man fühlt ein ganzes verloren gegangenes Leben voller Geschichten und gemeinsamer Erlebnisse. Bei all der Trauer haben Eltern dennoch ein Geschenk erhalten.

Man wird für immer Eltern bleiben, auch wenn das Kind nur so kurze Zeit da war. Aber da ist das Gefühl und das Wissen ein kleines Wesen im Bauch gehabt zu haben, über den man mit der Hand gestreichelt hat.

Statistisch gesehen, müssen jedes Jahr über 3000 Paare und Familien diesen schmerzlichen Verlust eines liebgewonnenen kleinen neuen Leben erfahren. Sie hatten ihm vielleicht bereits einen Namen gegeben, ein paar wenige Sachen gekauft oder gestrickt und das neue Bettchen eingerichtet. Viele Gedanken, wie der kleine Mensch werden würde, gab es schon Hoffnungen und Träume.

Es erfolgt eine sogenannte Stille Geburt. In manchen Fällen ist es so, dass die Leibesfrucht, der Embryo also, unter 500 Gramm wiegt. Wird es nun bestattet? Dürfen wir eine Trauerfeier ausrichten? Müssen wir das irgendwo melden? Wie geht es für die Eltern weiter?

Laut dem sächsischen Bestattungsgesetz §9 Abs. 2 gilt für diese Sternenkinder, wie sie liebevoll genannt werden, keine Bestattungspflicht, da sie unter 500 Gramm wiegen. Dies zeigt eine eindeutige Lücke in der Gesetzgebung auf.

Die kleinen Kinder müssen nicht auf einen Friedhof beigesetzt werden und so wird für immer ein Ort fehlen, der Trauer und des Wissens, wo das kleine Baby ist. Es geschehen auch viele Fehlgeburten zu Hause und Eltern stehen vor der Situation, nicht zu wissen, wie man handeln soll, kann und vorallemdingen darf.

Es gibt es viele tolle Initiativen, wie zum Beispiel das Netzwerk Traueräume Dresden, von dem wir auch selbst Mitglied sind, die im eingetretenem Fall ihre Hilfe anbieten, alles weitere für Euch übernehmen und passende psychologische Betreuung anbieten.

Dieser kleine Mensch gehört zu Euch und Eurer Familie. Uns ist es so wichtig, gemeinsam einen Abschied Euch entsprechend schaffen, auch mit kleinem Budget. Wir wollen jedem ermöglichen, sich auf seine ganz eigene persönliche Weise sich von diesem geliebten Menschen verabschieden zu können.

All das was unmöglich erscheint, können wir für Euch übernehmen, damit Euer Kind den Platz bekommen kann, den es und ihr braucht. Zum Beispiel kann eine Bescheinigung durch das örtliche Standesamt ausgestellt werden, eine Grabstelle ausgesucht –  ein Ort der Trauer und des Gedenkens auf dem Friedhof geschaffen werden mit einer kleinen Abschiedsfeier.

Wir haben bereits Eltern auf diesem Weg begleitet, die mit den Großeltern eine kleine Feier begangen und einen Ort für ihr kleines Kind geschaffen haben. Es ist ein Weg, den wir gemeinsam gern mit Euch gehen, wenn ihr wollt.

Wir sind für Euch und Euer Sternenkind da aus vollen Herzen… Schaut dazu auch gern unsere persönlichen Gedanken in unserem Youtube Kanal „Das was bleibt“

Eure Adriana und Benjamin Wolf