„Wir behalten sie so in Erinnerung, wie sie ist…“
„Es ist besser Sie behalten ihn so in Erinnerung, wie er war.“
„Tut Euch das nicht an!“
„Nein das verkraftet das Kind/ der oder die nicht.“
Wie oft hören wir genau diese Sätze, wenn es wir die Frage stellen, ob sich Menschen von Verstorbenen verabschieden wollen. Dahinter spürt man zum einem, ein großes Bedürfnis zu schützen und zum anderen daraus folgernd, die große Angst vor dem Anblick eines toten Menschen, dem man nahe stand, geliebt und Lebenszeit miteinander verbracht hat.
Leider sind Hausaufbahrungen, wo der/ die geliebte Verstorbene noch einmal für jeden in seinen eigenen Heim von allen verabschiedet werden konnte, nicht mehr so üblich. Auch das gemeinsame Waschen, Versorgen und Ankleiden, was so heilsam und friedvoll ist, wird gar nicht erst ausgeübt oder angefragt. Dabei ist dies erlaubt, sofern ein natürlicher Tod vorliegt.
Oft spürt man bei allen Beteiligten eine sehr große Ambivalenz der ganzen Sache gegenüber. Wir beobachten, dass je größer die Liebe und Verbindung zu dem Verstorbenen ist, desto größer ist das Bedürfnis, noch einmal bei ihm sein zu wollen, mit ihm zu sprechen, dort zu weinen, ihn noch einmal berühren zu können und seinen Tod zu BEGREIFEN.
Wir raten in jedem Falle dazu, weil wir es immer und immer wieder erleben, wie dankbar und gerührt die Menschen nach dieser einen letzten Begegnung sind, vor der sie sich erst so sehr fürchteten. So manche/r meinte zu uns, dass dies eigentlich der tatsächliche friedliche Abschied sei.
Nicht ein einziger hat uns je vermittelt, dass sie diese letzten Momente bereuen oder Bilder aus dem Kopf löschen müssten. Uns begegnen viel mehr Menschen, die im nach hinein mit ihren (Schreckens)Bildern im Kopf kämpfen und sich die Frage stellen, „Wie sah sie oder er denn eigentlich aus?“
Um so glücklicher sind wir über Momente wie jene, als sich ein Mann und seine Tochter nach einigem Überlegen doch dazu entschieden, von der geliebten Frau und Mama Abschied zu nehmen.
Mit einer Kerze und einem Brief an die Mama standen sie vor uns. Sie gingen zu ihr, weinten gemeinsam, sprachen mit ihr und beim Gehen meinte liebevoll ihr Mann
„Tschüß Schneewittchen …“