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Seebestattung

Seebestattung

Seebestattung blickt auf eine lange Tradition zurück: Früher waren es nur Menschen, die auf hoher See starben, gestattet auf dem offenen Meer beigesetzt zu werden. Dies geschah aus Vorsicht. Denn man versuchte auf diese Weise, den Ausbruch von Seuchen auf Schiffen zu verhindern, wenn man nicht schnell einen Hafen anfahren konnte. Auch bei Schiffsunglücken, wie auf der berühmten Titanic barg man die Opfer nicht, sondern vertraute sie den Weiten des Ozeans an.

Seit 1934 ist es allen möglich, sich auf hoher See beisetzen zu lassen. Der große Unterschied zu damals ist, dass vorher eine Kremation erfolgen muss. Früher wurden Verstorbene direkt dem Meer übergeben. Dies geschieht heutzutage nur in Ausnahmefällen im Sarg, wie zum Beispiel mit Angehörigen der Marine. Inzwischen ist die Seebestattung eine der beliebteren Bestattungsarten geworden. Für viele ist das Wasser ein Medium, in dem der liebe Verstorbene auf eine gewisse Art und Weise weiterleben kann. Es ist an jedem Ort zugänglich. Dadurch kann man dem verlorenen Menschen nahe bleiben, ihm gedenken und seine Trauer vielleicht überall bewältigen.

Was sollte man beachten?

Wer zur See bestattet werden möchte, sollte eine Seebestattungsverfügung aufsetzen. Damit wird gewährleistet, dass alles so geschieht, wie man es sich gewünscht hat. Natürlich kann man dies auch mit Angehörigen absprechen, die dann im Todesfall das Dokument stellvertretend unterschreiben können.

Die Urne muss aus einem wasserlöslichen Material bestehen und darf nicht der Umwelt schaden. Außerdem muss diese mit Sand oder Kies beschwert werden, so dass sie ganz sicher zum Meeresboden sinkt und nicht aufschwimmt.

Arten der Seebestattung

– stille Seebestattung – anonyme Seebestattung

Hier werden oftmals mehrere Urnen ohne Angehörige ins Wasser gelassen. Der Ort des Seegrabs bleibt völlig unbekannt.

– begleitete Seebestattung

In Anwesenheit seiner Familie und Freunde wird eine Urne des Verstorbenen im Meer beigesetzt. Auf Wunsch wird eine Trauerfeier, auf der der Kapitän des Schiffes eine Trauerrede hält, an Bord oder an Land gestaltet. Die Schiffe, die oftmals zu diesem Zweck auch behindertengerecht gebaut worden sind, sind in der Lage bis zu 50 Trauergäste und mehr mitnehmen. In Deutschland können Urnen in der Nord- und Ostsee, sowie im Mittelmeer und im Atlantik beigesetzt werden. Seefriedhöfe besitzen bestimmte Gebiete, welche unter deutscher auf Halbmast gesetzter Flagge und auf vorgegebenen Routen, die mindestens 3 Kilometer von der Küste entfernt sind, angefahren werden. Hier wird weder gefischt noch Wassersport betrieben.

Ablauf einer Seebestattung

Wenn das Schiff dieses Gebiet erreicht, ertönen vier Doppelschläge der Seeglocke, wie es ein alter Seemannsbrauch verlangt. Die Urne befindet sich im Innenraum des Schiffs, bis alle Trauergäste sich am Heck einfinden. Danach wird auch sie hierher gebracht.

In Anwesenheit der gesamten Mannschaft in Marineuniform, wie diese mit einem Schiffstau nach der Trauerrede langsam ins Wasser gesenkt. Danach können speziell gefertigte Kränze, Blüten und Steine ins Meer gelassen werden. Diese sollten aus natürlichen Materialien sein, sodass sie die Umwelt nicht schädigen.

Zum Schluß fährt das Schiff eine Ehrenrunde um das Seegrab herum und gibt drei Signaltöne ab, die das Ende der Zeremonie markieren und das Schiff kehrt zum Hafen zurück.

Vor- und Nachteile

Diese Bestattungsart gilt als eine der preiswerteren, da hier die Folgekosten für das Grab, die Pflege sowie die Anschaffung eines Grabsteines wegfallen. Viele wollen den Hinterbliebenen nicht zur Last fallen. Besonders kostengünstig ist die anonyme Seebstattung ohne Hinterbliebene und Trauerfeier.

Man sollte sich bewusst sein, dass man nur wenige Möglichkeiten besitzt, dass Seegrab zu besuchen. Zwar setzt sich die Asche am Meeresboden ab und wird mit der Zeit mit Sand bedeckt, so dass tatsächlich ein Seegrab entsteht. Aber nicht jede Reederei bietet Gedenkfahrten an, so dass man selbst zur Grabstelle fahren muss. Einige Orte bieten stellvertretend Gedenkorte, wie zB. Leuchttürme an, an denen Angehörige trauern können.

Kosten

Auch hier setzen sich die Kosten aus den individuellen Wünschen der Menschen zusammen. Sie werden bestimmt von:

– dem Ort der Seebestattung

– der Anzahl der Trauergemeinschaft

– den Gebühren für die Kremation

– den Gebühren der Reederei

– der Urne

– den Leistungen des Bestattungsinstitutes, wie Abholung, Versorgung, Überführung des Verstorbenen

– Erstellung einer Traueranzeige und einer Danksagung

– der Verpflegung der Trauergäste

Wir finden dies ist eine schöne Bestattungsart für Menschen, die sich sehr dem Meer oder Wasser verbunden fühlten. Es kann ein tröstlicher Gedanke für Sie als Angehöriger sein, dass ihr geliebter Mensch sich dort befindet, wo er sich immer frei und wohl gefühlt hat. Wir unterstützen Sie sehr gern bei der Organisation und beraten Sie dahingehend sehr gern.

Herzlichst Benjamin und Adriana Wolf